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Bürgermeister in Friesoythe: Wer wird kandidieren?

  • Autorenbild: Julius Höffmann
    Julius Höffmann
  • 14. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Mai


Foto: Stadt Friesoythe
Foto: Stadt Friesoythe

Friesoythe. Wer wagt als Erste(r) den Schritt in die Öffentlichkeit? Wer steigt wann ein in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in Friesoythe? Es dürfte spannend werden, nachdem Amtsinhaber Sven Stratmann seinen Verzicht für die Wahl im nächsten Jahr erklärt hat.


Die Parteien halten sich noch bedeckt, parteilose Kandidaten haben sich ebenfalls noch nicht zu erkennen geben. Aber die vermeintliche Ruhe dürfte bald vorüber sein.  Hinter den politischen Kulissen wird aktuell vermutlich  die  richtige Strategie  entworfen und der richtige  Zeitpunkt ausgewählt. „Nicht zu früh den Hut in den Ring werfen, um nicht verheizt zu werden“, heißt die Devise. Andererseits müssen die potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten genügend Zeit haben, sich der Friesoyther Öffentlichkeit vorzustellen und bekanntzumachen.

Sven Stratmann hält sich raus. Zumindest offiziell. Sein Kampf um Wählerstimmen ist in Friesoythe nach zwei Ratsperioden beendet. Am Ende dieser Ratsperiode war er zwölf Jahre lang  Chef im Rathaus Friesoythe.  Als erster SPD-Politiker. Zuvor hatte die CDU über Jahrzehnte für absolute Mehrheiten gesorgt.


„Eine andere Farbe hat der Stadt nicht geschadet und für frischen Wind gesorgt“, kommentiert der Sozialdemokrat Stratmann die SPD-Führung im Rathaus. Sein Verzicht, so betont der Verwaltungschef im Gespräch mit FRITZ, habe nichts mit seiner vorübergehenden Erkrankung zu tun. Im Gegenteil: „Ich bin gestärkt aus dieser Zeit zurückgekommen.“ Jedoch sei er immer der Auffassung gewesen, nicht am Stuhl kleben zu müssen. Er sei im nächsten Jahr zwölf Jahre lang Bürgermeister gewesen, eine nächste Ratsperiode hätte weitere acht Jahre bedeutet. Es sei nun auch im Sinne der Stadt Zeit für Veränderungen. Für ihn persönlich zeigen sich neue Wege, es gebe Angebote   in der Politik, in seinem alten Beruf im Polizeidienst und in anderen Bereichen.


Für die CDU steht das Ziel fest: Alte Mehrheiten sollen wieder hergestellt werden. Wer tritt nach zwei verlorenen Bürgermeister-Wahlen diesmal an, wer kann es schaffen, den Chefsessel im Friesoyther Rathaus wieder zu besetzen? Offiziell gibt es keine Informationen, trotzdem sickern Namen durch, die politische Gerüchteküche brodelt.


Manche halten den CDU-Landtagsabgeordneten und Friesoyther Fraktionschef Lukas Reinken für eine Möglichkeit. Der winkt auf Anfrage jedoch glaubhaft ab: „Nein, das habe ich nicht geplant“, sagt der Landespolitiker. Rasmus Braun, Rektor der Heinrich von Oytha-Schule in Friesoythe, CDU-Ratsherr, stellvertretender Fraktions- und Kreisvorsitzender, engagiert sich seit vielen Jahren in der Lokalpolitik, betont aber, dass er sich in seiner jetzigen berufliche Situation als Rektor der Oberschule sehr wohl fühle und keine Veränderungen plane.


Favorit scheint der Friesoyther CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jann Christian Hegewald zu sein. Der 33-jährige Personal- und Marketingchef verweist im FRITZ-Gespräch auf den offiziellen Fahrplan der Partei, die ihren Kandidaten in einer Versammlung mehrheitlich nominieren werde. Auf Nachfrage dementiert er ein Interesse an einer Kandidatur zwar nicht. Entscheiden würden  aber natürlich die Mitglieder des CDU-Stadtverbandes. Wann das soweit sein werde, wollte der verheiratete Vater von drei Kindern nicht verraten. Für die CDU sei es eine neue Erfahrung gewesen, im Stadtrat die Rolle der Opposition übernehmen zu müssen. „Das haben wir konstruktiv zum Wohle der Stadt Friesoythe getan, aber nun wollen wir wieder die Verantwortung für die Entwicklung der Stadt übernehmen und den Bürgermeister stellen“, betont Hegewald.


Die sozialdemokratische Linie möchte dagegen die Friesoyther SPD weiter verfolgen. Aktuell stellt sie nicht nur den Bürgermeister, sondern verfügt erstmals auch über die Mehrheit im Friesoyther Stadtrat.  Dieses Ziel gilt es für die Sozialdemokraten zu verteidigen. „Wir sind Sven Stratmann dankbar dafür, dass er sich sehr früh seine Absichten erklärt hat“, betont die langjährige SPD-Fraktionschefin und frühere Landtagsabgeordnete Renate Geuter im FRITZ-Gespräch. So stünden sie nicht unter Zeitdruck, einen geeigneten Kandidaten/geeignete Kandidatin für das Bürgermeisteramt zu finden.


Darum gehe es aktuell auch noch nicht um Personen, sondern eher um Formalien zum Verfahren. Auch in der SPD wird es einen Mitgliederentscheid geben. „Wir wollen in Absprache zwischen Fraktion und Ortsverein einen Bewerber(-in)- finden, der oder die von möglichst allen Mitgliedern getragen wird.“ Eine zeitliche Prognose wollte Geuter dafür noch nicht abgeben.


Wenn von den Parteien  auch offiziell keine Erklärungen zu hören sind, so werden auch im sozialdemokratischen Lager bereits Namen gehandelt. Die ehrenamtlich tätige stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Buhr wird genannt genauso wie der Altenoyther Ortsvorsteher Dennis Löschen und Ratsfrau Pia van de Lageweg. Daraufhin angesprochen reagiert Renate Geuter professionell: Kein Kommentar.


Melanie Buhr zeigte sich überrascht: „Dass mein Name in der Gerüchteküche gehandelt wird, ist ja ein Kompliment, das freut mich“, betont die Ratsfrau. Zu ihren persönlichen Ambitionen könne sie jedoch noch nichts sagen. Wen wundert’s? Mich nicht.


 
 
 

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