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Wenn Hunde wieder fit werden

  • Autorenbild: Claudia Wimberg
    Claudia Wimberg
  • 10. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Sprechstunde: Mit gezielten Übungen verhilft die Therapeutin ihren Patienten zu mehr Wohlbefinden. Foto: Jessica Quatmann
Sprechstunde: Mit gezielten Übungen verhilft die Therapeutin ihren Patienten zu mehr Wohlbefinden. Foto: Jessica Quatmann

Elsa hat eine Kalkschulter. Nicht in jedem Fall eine Alterserscheinung, sondern ein Zeichen für Überlastung, die auch bei jungen Sporthunden auftreten kann. Sie verursacht Schmerzen und kann die Bewegungen beeinträchtigen. Um trotzdem fit zu bleiben, unterzieht sich die zehn Jahre alte Labrador-Hündin aus Oldenburg regelmäßig einer Elektrotherapie und Massagen. Die wohltuenden Handgriffe von Hundephysiotherapeutin Sara Thielemann aus Vrees genießt die alte Lady während des Hausbesuchs in Oldenburg in vollen Zügen und rührt sich nicht. Haushund Spencer kann das nur zu gut nachvollziehen und sein Frauchen freut sich, dass er ihr als „Übungsobjekt“ verlässlich zur Seite steht. Vor allem in der Zeit, als sich die 34-Jährige in der Ausbildungsphase befand, probierte sie an ihrem fünfjährigen Labrador-Rüden die verschiedenen Techniken aus und büffelte für Theorie und Praxis.


Seit Dezember 2024 ist sie im Besitz des begehrten Zertifikats, eröffnete ihre Praxis „Pfotenfit“ in Vrees und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. „Ich wollte auf einem Bauernhof wohnen und Tierärztin sein“, erzählt sie lächelnd. Beides habe aus dann unterschiedlichen Gründen nicht ganz funktioniert. Statt Veterinärmedizin studierte sie Internationale Kommunikation, arbeitet in einem Unternehmen in Emstek und lebt mit ihrem Mann und ihrem Hund in der Vreeser Siedlung am Wulleberg. Doch Tiere ließen sie auch beruflich nicht los und so drückte sie noch einmal die Schulbank, um sich als Physiotherapeutin ausbilden zu lassen. Im Nebenberuf bietet sie nun zu Hause ihre Dienste an, fährt bei Bedarf aber auch zu ihren Patienten.


Foto: Jessica Quatmann
Foto: Jessica Quatmann

„In erster Linie geht es um die Bekämpfung der Symptome, der überlasteten Strukturen und den gezielten Muskelaufbau“, informiert die Expertin, die sich auch in Bereich Orthopädietechnik hat weiterbilden lassen sowie Tiere vor und nach Operationen fachlich betreut und begleitet.


Große Hunde seien grundsätzlich nicht anfälliger als kleine und präventive Maßnahmen nicht zu unterschätzen. Dazu zählte beispielsweise ganz unabhängig vom Alter, den Vierbeiner nicht permanent aus dem Kofferraum springen zu lassen. Auch beim Ballspiel sollte der Hund nicht sofort hinterher jagen, sondern warten, bis das Spielzeug geworfen ist, um es dann gelenkschonend zu suchen und zu apportieren. Sara Thielemann weiß, was die Körperhaltung eines Hundes verrät. Bei einem „guten Sitz“ sind der Rücken gerade, die Hinterpfoten unter dem Körper und die Pfoten zeigen nach vorne. Ist das Becken zur Seite gekippt oder zeigen die Hinterpfoten nach außen, könnte das auf Probleme und Schmerzen hinweisen. „Den richtigen Sitz kann man tatsächlich auch auf einer Plattform üben“, erklärt die Therapeutin, die in ihrem Garten gerade einen Cavaletti-Hürden-Parcours aufgebaut hat. Ein Slalom hält die Wirbelsäule fit, „Kriechübungen“ stärken die Muskeln und auch der Geist wird gefordert.


Doch all das theoretische Wissen nützte nichts, wenn das Gespür für den Patienten fehlte. „Ich kann nicht nach Schablonen arbeiten, sondern muss den Hund dazu bringen, dass er sich vertrauensvoll auf mich einlässt“, verweist Sara Thielemann auf Geduld und Einfühlungsvermögen. Dass Tierärzte vermehrt Physiotherapie empfehlen, freut die Therapeutin. „In größeren Kliniken gibt es sogar schon eigene Abteilungen.“ Sind die Hunde gesund, sind die Besitzer glücklich, mit denen die Therapeutin natürlich ebenfalls eng zusammenarbeitet und ihnen Tipps und Tricks zum Wohlbefinden mit auf den Weg gibt.

 
 
 

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